NABU Barleben pflanzt einheimische Wildkräuter

NABU Aktivisten

Am 12. April 2013 fand ein Arbeitseinsatz der ehrenamtlich tätigen NABU-Mitglieder zur Erhöhung der Artenvielfalt auf den Wiesen im Technologiepark Ostfalen statt.
Die Wiesen im Technologiepark sollen bunter werden. Diesem Ziel haben sich die Mitglieder des NABU Barleben verschrieben. Bunte Wiesen sind nicht nur eine Freude für die Augen, sondern sie sind ein wichtiger Bestandteil artenreicher Kulturlandschaften. In diesem Jahr soll damit begonnen werden, einige typische Pflanzen feuchter und wechselfeuchter Wiesen im Technologiepark anzusiedeln. Dies soll auch zur Erhöhung der Vielfalt der Tierarten führen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass von jeder Pflanzenart mindestens 10 verschiedene Tierarten abhängig sind.

FÖJ beim NABU Barleben
FÖJ beim NABU Barleben

Feuchtes Grünland ist in unserer Kulturlandschaft selten geworden, denn das dicht unter der Geländeoberfläche anstehende Wasser erschwert die Bearbeitung solcher Wiesen mit großen Maschinen. Oft stehen bis in den frühen Sommer hinein Teile solcher Grünlandflächen komplett unter Wasser. Die Wiesenpflanzen werden deshalb nicht gleichzeitig reif. Ein hoher Futterwert ist nicht zu erzielen. Aus diesen Gründen wurde feuchtes Grünland im Zuge der Mechanisierung und nachfolgenden Industrialisierung der Landwirtschaft in vielen Landstrichen fast vollständig beseitigt. Dies erfolgte unter anderem durch Trockenlegung, Verfüllung von Bodensenken und Einsaat ertragreicher Sorten von Kulturgräsern.
Mit dem Feuchtgrünland verschwanden viele noch vor wenigen Jahrzehnten häufige Pflanzen- und Tierarten aus unserer Landschaft.
Im Technologiepark Ostfalen besteht die Chance, in der Bachaue des Telzgrabens und der Kleinen Sülze feuchtes Grünland wieder entstehen zu lassen. Seit der Einwanderung des Elbebibers und dem Bau des ersten Biberdammes in der Kleinen Sülze im Jahr 1999 haben sich hier einige feuchte Wiesen entwickelt.

Erläuterungen zu einem Grasfrosch
Erläuterungen zu einem Grasfrosch

Auf diesen Wiesen fehlen jedoch auch nach 15 Jahren zielgerichteter und an die natürlichen Bedingungen angepasster Pflege noch die meisten für Feuchtwiesen kennzeichnenden Pflanzen- und Tierarten. Sie können sich auf natürliche Weise hier nicht mehr ansiedeln. Die nächstgelegenen Vorkommen dieser Pflanzen- und Tierarten sind mehrere Kilometer entfernt. Es bestehen keine Verbindungen zwi-schen diesen vorhandenen Standorten und dem Technologiepark Ostfalen. Die Samen der Pflanzen sowie die meisten Tierarten können diese Distanz nicht überwinden.

Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes des Zweckverbandes Technologiepark Ostfalen, des Landkreises Börde (untere Naturschutzbehörde) und des NABU Barleben e.V. werden ab dem Jahr 2013 einige für Feuchtwiesen typische Pflan-zenarten im Technologiepark wieder angesiedelt. Die ersten Pflanzaktionen fanden am 4. und 13. April statt. Dabei wurden zwar überwiegend unscheinbare Pflanzen, wie Sumpfsternmiere, Tausendgüldenkraut und Kantiger Lauch gepflanzt, jedoch auch solche attraktiven Arten, wie Blauweiderich und Sibirischer Schwertlilie, deren Blütenpracht die Augen der Spaziergänger bereits in diesem Sommer erfreuen könnten.

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