NABU Barleben betreut Krötenzäune im Landkreis Börde
Bereits Ende Februar hat der NABU Barleben mit dem Aufbau der Amphibienschutzeinrichtungen bei Glindenberg, Zielitz und Ramstedt begonnen. Diese „Krötenzäune“ werden durch den NABU Barleben bereits seit mehreren Jahren aufgebaut, während der Amphibienwanderung betreut und anschließend wieder abgebaut.
In diesem Jahr kam ein Großauftrag hinzu. Entlang der Baustelle der A14 (Ortsumgehung Colbitz) wurde beiderseits der Baustellen-Trasse ein Krötenzaun gebaut. Allein dieser Zaun ist insgesamt mehr als 17 km lang.
Nach geltendem Recht ist der Träger des Bauvorhabens (die Bundesrepublik Deutschland) zu verschiedenen Natur- und Umweltschutzmaßnahmen verpflichtet. Dazu gehört auch der Schutz der einheimischen Tiere vor dem Tod. Zu Beginn der Baumaßnahmen im Jahr 2012 war bemerkt worden, dass im Bereich der Baustelle zahlreiche Moorfrösche und Knoblauchkröten sowie verschiedene andere Amphibienarten die Baustelle zu queren versuchten und dabei von Baufahrzeugen getötet wurden. Die Straßenbaubehörde ließ deshalb kurzfristig Amphibienleitsysteme auf einem Teil der Strecke errichten.
In den Jahren 2013 und 2014 werden nun diese Leiteinrichtungen entlang der gesamten Baustelle (8,5 km lang) für jeweils 6 Monate aufgebaut. Damit soll die Vernichtung der örtlichen Population der Amphibien verhindert werden. Straßenverkehr kann schon in geringen Dichten ganze Populationen auslöschen.
Auf Grund des lang anhaltenden Winters haben die Frösche, Kröten und Molche noch bis zum 8. April unter Laub und Steinen oder in Erdlöchern verharrt. Erst am 9. April waren die ersten 3 Tiere in den Fangeimern an der Baustelle der A14, am 10. April waren es über 300 Tiere, am 11. April wurden dann mehr als 3000 Frösche, Kröten und Molche auf der östlichen Seite der Baustelle eingefangen und in den Laichgewässern westlich der neuen Autobahn wieder ausgesetzt. In den ersten Tagen waren Erdkröten und Knoblauchkröten am häufigsten anzutreffen. Jetzt fallen zunehmend auch Teichmolche, Grasfrösche und Moorfrösche in die Fangeimer. Im Wald zwischen Gelindenberg und Heinrichsberg werden regelmäßig auch Rotbauchunken gefunden.
Mindestens bis Ende April werden die NABU-Mitarbeiter einmal täglich die entlang der Fangzäune verteilten Eimer leeren und die Tiere von dort zu ihren Laichgewässern bringen. Dabei wird die Anzahl der Tiere getrennt nach Arten erfasst. Diese Daten werden später an die Straßenbaubehörde übergeben.