Kopfweidenpflege
Radikaler Schnitt
Die Pflege von Kopfweiden ist immer mit einem radikalen Rückschnitt verbunden. Dieser lässt den Baum in einer scheinbar brutal entasteten Situation zurück. Der Eindruck ist aber nur auf den ersten Blick gerechtfertigt. Wenn man sich dann die Situation der Weide genauer ansieht, dann verhilft diese Art der Pflege zu einem längeren Leben den Baumes. Würde dieser alte Baum unkontrolliert wachsen, dann zerbricht der Baum unter der Last der Äste.
Wird der Baum alle 3-5, maximal alle 10 Jahre zurück geschnitten, so bleibt die Last für den Stamm verträglich. Durch den Schnitt können die Bäume auch im Inneren hohl werden. Man kann aber daraus nicht pauschal ableiten, das diese Bäume damit gefährlich werden.
Einzige direkte Folge für den Menschen ist: Einmal Kopfbaum – immer Kopfbaum. Also eine dauernde Pflege ist vorprogrammiert. Und schließlich wurden Kopfweiden schon Jahrhunderte als Nutzpflanze geschätzt. Nur noch wenige prägen die Kulturlandschaft, leider !
Vielfalt fördern
Eine Kopfweide ist ein Lebenraum für eine sehr große Anzahl von Tieren. Auch der langsam hohl werdende Stamm ist Lebensraum für Insekten. Mache Arten können ohne diesen Lebensraum nicht existieren.
Damit auch nachfolgende Generationen von Menschen und Tieren noch Weiden nutzen können müssen welche nachgezogen werden. Im Fall der Weiden ist das besonders einfach und zudem noch eine legale Klon-Methode. Denn durch das einfache Stecken von geeigneten Aststücken wird eine genetische Kopie hergestellt. Der originale Baum wächst praktisch an anderer Stelle weiter.
Weitere Nutzer
Über den „Abfall“ der Pflegeaktion freuen sich die Tiere im Magdeburger Zoo, die Teile der Äste als Futter bekommen. Aber auch der Bieber bekommt die Chance sich was von den Äste zu holen, ohne vorher den Baum fällen zu müssen. Und nicht zuletzt wir haben über das Brennholz einen Nutzen von der Weide.