Waldeidechsen

Im Rahmen des Pflegeeinsatzes zum Fieberklee (siehe hier) konnten wir quais nebenbei eine interessante und seltene Eidechsenart entdecken.

Auf der Fläche konnten mehrere Exemplare der Waldeidechse (Zootoca vivipara; einst Lacerta vivipara) beobachtet werden. Diese Art ist mit einer Durchschnittslänge von 18 cm im Verhältnis zur Zauneidechse (Lacerta agilis) relativ klein und weist auch im Verhältnis zum restlichen Körper einen kleineren, abgeflachten Kopf auf.
Die Grundfarbe variiert von braun, grau bis hin zu fast schwarzen Exemplaren. Ein typisches Merkmal ist der sogenannte „Aalstrich“, der sich mittig des Rückens von der Grundfarbe abhebt. Die hellen, strichfömigen Zeichnungen auf der Oberseite sind innerhalb der Art sehr variabel. Auffällig war bei einem Exemplar die dunkel gefleckte, orange farbige Bauchseite, welche während der Balzzeit bei den Männchen vorkommt. Außerhalb der Paarungszeit ist diese, wie bei den Weibchen einfarbig hell.
Die Art besiedelt u. a. Waldgebiete, Moore, Heiden und Grasfluren. Somit findet sie im Ökotonbereich der Hägebachniederung mit angrenzenden Trockenbiotopen optimale Lebensraumbedingungen unterschiedlicher Ausprägungen. Da die Waldeidechse lebendgebährend ist, kann sie weiter in kühle Regionen vordringen, als andere Eidechsenarten, die zur Bebrütung ihrer Eier auf lang anhaltende, intensive Sonneneinstrahlung eines bestimmten Eiablageplatzes angewiesen sind.
Die Art ist sowohl nach Bundesnaturschutzgesetz, als auch nach Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Um sie auch am Hägebach in ihrem Bestand zu schützen, sollte in Erwägung gezogen werden, den aufgeschichteten Haufen aus abgestorbenem Schilf als Rückzugs- und Sonnenhabitat auf der Fläche zu belassen.