Kiebitznachwuchs bei Barleben
Die Beobachter
Heute möchten wir beide Euch ein paar Bilder aus der näheren Umgebung Barlebens präsentieren. Wir beide, das sind Evi und Michael. Wir sind jetzt etwa ein Jahr lang NABU-Mitglieder und sind ständig mit Kamera und Fernglas in und um Barleben auf der Pirsch. Zwar sind wir nur Laienfotografen, hoffen aber, daß Euch das eine oder andere Bild gefällt. Wir haben in der Zeit vom 7. Bis 30. April 2015 fast täglich eine Feuchtstelle in einem Getreidefeld am Rande Barlebens aufgesucht und aus dem Auto heraus das muntere Vogeltreiben dort beobachtet. Es ist ein Treffpunkt der verschiedensten Arten, welche dort Nahrung aufnehmen, sich ausruhen Neuigkeiten austauschen oder einfach nur den Nachbarn ärgern.
Ende der ruhigen Phase
Bis zum 18.April herrschte im Großen und Ganzen Frieden zwischen den verschiedenen Fraktionen. Das änderte sich schlagartig, als zwei Bruchwasserläufer diese Wasserstelle als Nahrungsquelle entdeckten. Waren im vorigen Jahr noch mehrere Bruchwasserläufer und Kiebitze grundsätzlich friedliche Nachbarn, so wurde in diesem Jahr ein Kiebitz förmlich zur Rakete und jagte jegliches geflügelte Tier von der Wasserstelle. Gänse, Flußregenpfeifer, Stare und halt auch die Bruchwasserläufer hatten nichts zu lachen. Am 19. April unternahmen beide noch eine Wattour durchs knietiefe Wasser, allerdings wieder unter ständigem Kiebitzterror. Von Stund an wurden sie nicht mehr gesehen. Lediglich Bach- und Schafstelzen wurden in Kiebitznähe akzeptiert. Die schienen ungefährlich zu sein.
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Nachwuchs
Im Nachhinein war klar,daß die Uferregion um die Wasserstelle geräumt werden musste, denn am 24.April wurden wir von vier nagelneuen, kerngesunden Kiebitzkücken empfangen. Sie tollten in einer Entfernung von etwa 15 Metern vor uns herum, natürlich immer unter der Obhut eines erwachsenen Tieres. Nun beobachteten wir „unsere“ Kinderschar täglich längere Zeit, bis man schon einige Lautäußerungen und Bewegungsmustern „übersetzen“ konnte. So war der Ruf zum Hudern bald zu identifizieren während ein anderer Ruf Alarm bedeutete und letztendlich auch die gesamte Kinderschar unter die Flügel trieb.
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Technische Störenfriede
Am 28.April wurde dann das Feld mittels großer, moderner Landtechnik gedüngt. Ein Kiebitz saß zu dieser Zeit noch auf seinem Nest in der Nähe der Feuchtstelle. Den Aufruhr unter den Kiebitzen kann man sich sicher vorstellen. Glücklicherweise wurde an diesem Tag weder Feuchtstelle, noch Kiebitzgelege überrollt. Es war eine knappe Sache. Einen Tag später wurde das Feld mit einer erbärmlich stinkenden Giftbrühe eingeweicht. Der Traktorist stellte die Sprühtechnik zwar in Nähe der Kiebitze aus, aber es lief immer noch genügend Flüssigkeit in die Wasserstelle. Das diente mit Sicherheit nicht dem Wohl der Mikroorganismen im Wasser und somit auch nicht den dort lebenden Vögel.
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Leider auch Verluste
Am 30.April waren wir also nicht übermäßig verwundert, als wir nur noch drei Kücken sahen. Wir drücken den drei verbliebenen die Daumen und hoffen, daß sie und hoffentlich auch die Geschwister des zweiten Geleges gut durch den Sommer kommen. Wir werden weiter auf der Lauer liegen.
So wenig Wasser und so vielfältige Gäste …
Da wir wie gesagt nur Laienfotografen sind, bitten wir bildtechnische Mängel zu entschuldigen und wünschen allen Naturfreunden erlebnisreiche Tage in freier Natur.
Evi und Michael
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